Basti Ballert

Nur noch den Ball ins Tor.

Voll mit guten Inhalten.

Die inhaltlichen Ziele der Ausbildung sind in Rahmenzielen festgelegt. Diese Rahmenziele dienen den diakonischen Anbietern der Ausbildung als verpflichtender Leitfaden für das Lehrprogramm und werden in fünf Bausteinen vermittelt. Hinzu kommen die alternativ wählbaren Module „Selbsthilfe & Ehrenamt“ und „Beruf“.

Die Bausteine 1 bis 5 sind Grundlage jeder Ausbildung zur freiwilligen Mitarbeit in der Suchthilfe und beinhalten Grundlagenwissen, welches sowohl im ehrenamtlichen und Selbsthilferahmen als auch im Berufskontext notwendig ist.

Die alternativ wählbaren Module „Selbsthilfe & Ehrenamt“ und „Beruf“ sind zielgruppenbezogen. Sie vermitteln Schwerpunktkenntnisse und Vertiefungen des jeweiligen Bereichs.

Bausteine nach Diakonie Standards

Die Bausteine 1 bis 5 sind Grundlage jeder Ausbildung zur freiwilligen Mitarbeit in der Suchthilfe und beinhalten Grundlagenwissen, welches sowohl im ehrenamtlichen und Selbsthilferahmen als auch im Berufskontext notwendig ist.

In den fünf Bausteinen vermittelt das Ausbildungsprogramm:

  • Selbsterfahrung
  • Grundkenntnisse zur Entstehung und Funktion von Suchterkrankungen
  • Informationen zu den Formen der Sucht sowie


Kenntnisse über

  • die Auswirkungen und Wechselwirkungen von Sucht auf das soziale Umfeld
  • den Umgang mit der Sucht
  • das Hilfesystem
  • die Tätigkeit der helfenden Person
  • (eigene) Sinn- und Wertebezüge
  • unterstützende Arbeitshilfen

 

Baustein 1

Grundlagen zur Entstehung, zum Verlauf und zu den Folgen von Sucht & Strategien zur stabilisierenden Lebensgestaltung

In diesem Baustein wird auf die verschiedenen Aspekte von Sucht eingegangen – von ihren Ursprüngen und Verläufen bis hin zu den möglichen Auswirkungen. Darüber hinaus werden Strategien aufgezeigt, die dazu beitragen, eine gesunde Lebensgestaltung zu fördern und den Herausforderungen einer Suchterkrankung erfolgreich zu begegnen.
 

Schwerpunkte

  • Differenziertes Suchtverständnis
  • Das bio-psycho-soziale Modell
  • Die gesellschaftliche Bedeutung von Sucht
  • Bewältigungsstrategien für ein suchtfreies Leben und Verhaltensweisen zur  Stabilisierung und Gesundheitsförderung

Baustein 2

Wechselwirkungen von Erkrankung/ Gesundung und sozialem Umfeld

Dieser Baustein beleuchtet die Verbindung zwischen individueller Gesundheit und dem sozialen Umfeld. Es wird aufgezeigt, wie Erkrankung und Gesundung nicht nur den Einzelnen betreffen, sondern auch bedeutende Auswirkungen auf das gesamte soziale Gefüge haben können. Gemeinsam wird erkundet, wie eine ganzheitliche Betrachtung dieser Wechselwirkungen dazu beitragen kann, umfassendere und nachhaltige Gesundheitslösungen zu entwickeln.


Schwerpunkte

  • Wechselwirkungen zwischen der Suchterkrankung und den sozialen Beziehungen
  • Wechselwirkungen zwischen der Gesundung und den sozialen Beziehungen
  • Nahes soziales Umfeld (z.B. Angehörige, Frende, Arbeitskolleg*innen, Bekannte von Suchtkranken)
  • Kinder aus suchtbelasteten Familien

Baustein 3

Motivationen, Handlungsfelder, Chancen und Grenzen in der Tätigkeit als Helfer*in & Informationen über das aktuelle Hilfesystem

In diesem Baustein wird die Motivationen hinter dem Wunsch zu helfen erkundet, verschiedene Handlungsfelder beleuchtet und die Chancen sowie Grenzen der Helfer*innen-Rolle aufgezeigt. Darüber hinaus werden Kenntnisse über das aktuelle Hilfesystem vermittelt, um ein umfassendes Verständnis für die Ressourcen und Möglichkeiten aufzuzeigen, die Helfer*innen zur Verfügung stehen.


Schwerpunkte

  • Ziele und Inhalte der freiwilligen Mitarbeit
  • Persönliche Auseinandersetzung mit den Aufgaben (der Rolle) des/der Helfenden
  • Zusammenarbeit von beruflicher Suchthilfe, Suchtselbsthilfe, Suchtprävention und ergänzenden Hilfesystemen
  • Kontaktdaten

Baustein 4

Anregungen zur Weiterentwicklung in der Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit sowie der eigenen Persönlichkeit

Die Weiterentwicklung der zwischenmenschlichen Fähigkeiten ist für freiwillig Engagierte sowie für professionelle Helfende von zentraler Bedeutung, um ihre Tätigkeiten erfolgreich zu gestalten. In diesem Baustein werden praktische Anregungen und bewährte Techniken vermittelt, die dazu beitragen, Beziehungen zu vertiefen, eine effektivere Kommunikation zu erreichen und Ihre individuelle Persönlichkeit nachhaltig weiterzuentwickeln. 


Schwerpunkte

  • Grundlagen tragfähiger Beziehungen auf der Basis von Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Kommunikation und Gesprächsführung
  • Biografische Faktoren
  • Resilienz und Selbstwirksamkeit

Baustein 5

Sinn- und Wertebezüge

Das  Thema dieses Bausteins ist von besonderer Bedeutung, da es einen grundlegenden Einfluss auf das Leben von Menschen hat, die mit Suchterkrankungen konfrontiert sind, denn eine Suchterkrankung geht oft mit dem Verlust von Lebenssinn und Werten einher. Der Umgang mit Sinnfragen, die Identifikation von Werten und Glaubensvorstellungen sowie das Verständnis von Menschenbildern sind bedeutsam, um sowohl suchtkranken Menschen als auch ihren Angehörigen bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen können suchtkranke Menschen ihre eigenen Ressourcen wiederentdecken und neue Perspektiven für ein erfülltes Leben entwickeln.


Schwerpunkte

  • Fragen zu Sinn und Zielen des Lebens
  • Wertebezüge und Wertesysteme
  • Glaube als Resilienzfaktor und Lebensressource
  • Das biblische und andere Menschenbilder
  • Formulierung von Fragen, Problemen und Zweifeln

Module nach Diakonie Standards

Die alternativ wählbaren Module "Selbsthilfe & Ehrenamt" und "Beruf" sind zielgruppenbezogen. Sie vermitteln Schwerpunktkenntnisse und Vertiefungen des jeweiligen Bereichs. 

Die Vermittlung geschieht

  • in verschiedenen Formen der Gruppenarbeit,
  • durch Selbsterfahrung,
  • durch Fallbesprechungen sowie
  • durch Eigenarbeit.

 

Modul "Selbsthilfe & Ehrenamt"

Die folgenden Inhalte richten sich an alle Teilnehmenden der Ausbildung, die ihre Tätigkeit als Suchthelfer*in nicht in Verbindung mit ihrem Beruf ausüben.
 

Dieses Modul widmet sich der individuellen Entfaltung als helfende Person und vermittelt essenzielle Fähigkeiten für die praktische Tätigkeit in der Suchthilfe.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte sowie die Reflexion der persönlichen Verhaltens- und Wertenormen geben Einblicke in die eigene Haltung und Herangehensweise. Die Erkundung der eigenen Persönlichkeit ermöglicht nicht nur ein besseres Verständnis für die eigenen Stärken und Bereiche zur Weiterentwicklung, sondern legt auch den Grundstein für eine authentische und einfühlsame Begleitung von Menschen mit Suchtproblemen. 

Der Umgang mit Konflikten, die im Zusammenhang mit Suchtproblemen auftreten, wird ebenso behandelt, da dies eine unvermeidbare Komponente der Tätigkeit als Suchtkrankenhelfer*in ist. Darüber hinaus werden Kenntnisse für wichtige praktische Situationen vermitteln, wie die Ansprache von Suchtproblematiken, die Arbeit mit Gruppen, Hausbesuche und die Weitervermittlung in weiterführende Hilfen. Auch die Gestaltung von sinnvollen Freizeitaktivitäten und die Unterstützung spezifischer Zielgruppen, wie Menschen im fortgeschrittenen Alter oder Kinder aus suchtbelasteten Familien, werden thematisiert.
 

Praxisschwerpunkte

Vermitteln von Kenntnissen für:

  • Erstkontakt/Erstgespräch 
  • Gruppenarbeit 
  • Hausbesuche 
  • die Information über und Vermittlung in weiterführende Hilfen 
  • Freizeitgestaltung 
  • spezifische Zielgruppen (z. B. Sucht im Alter, Kinder in suchtbelasteten Familien) 
     

Arbeitshilfen

  • Aktuelle und bewährte Fachliteratur
  • Internetadressen und Online-Hilfen
  • Rechtsgrundlagen (zu SGB, Bürgergeld usw.)
  • Hinweise zum Finanzmanagement (Finanzierung von Selbsthilfeangeboten, Umgang mit Geld in der Gruppe etc.)
  • sonstige weiterführende Informationen

Modul "Beruf"

Die folgenden Inhalte richten sich an alle Teilnehmenden der Ausbildung, die ihre Tätigkeit als Suchthelfer*in in Verbindung mit ihrem Beruf ausüben.
 

Fachkräfte, die Suchthilfe in ihrem beruflichen Kontext umsetzen möchten, benötigen spezifische Kenntnisse, um dieser Aufgabe kompetent nachzukommen. Führungskräfte, Angestellte im Unternehmensumfeld, Mitarbeitende in Jobcentern, Schuldnerberatungen, Jugendeinrichtungen sowie anderen beruflichen Settings erlangen in diesem Modul fundierte Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, sensibel und effektiv zu agieren.
 

Praxisschwerpunkte

Vermitteln von Kenntnissen für:

  • Beratungsgespräche sowie speziell Erstkontakt/Erstgespräch 
  • die Rolle des Ansprechpartners/der Ansprechpartnerin für Vorgesetzte
  • die Durchführung von Informationsveranstaltungen
  • die Teilnahme an Facharbeitskreisen
  • die Information über und Vermittlung in weiterführende Hilfen
  • die Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen
     


Besondere Funktionen und Aufgaben vor dem Hintergrund beruflicher Strukturen

  • Zusammenarbeit mit beruflichen Funktionsträgern (Vorgesetzte, medizinischer Dienst, Sozialberatung
    Betriebsräte  u.a.)
  • betriebliches Gesundheitsmanagement
  • Betriebs-/Dienstvereinbarung als Hilfemaßnahme
  • Zusammenarbeit mit beruflichen Funktionsträgern (Vorgesetzte, medizinischer Dienst, Sozialberatung, Betriebsräte  u.a.)
  • Kooperation mit Beratungsstellen, Fachkrankenhäusern, Rehabilitations- und Nachsorgeeinrichtungen, Arbeitsgemeinschaften u.a.
  • Information über und Vermittlung in weiterführende Hilfen


Arbeitshilfen

  • Aktuelle und bewährte Fachliteratur
  • Internetadressen und Online-Hilfen
  • Rechtsgrundlagen, insbesondere Grundkenntnisse zum Arbeits- und Sozialrecht
  • sonstige weiterführende Informationen

Was gibt es noch zu wissen?

Die Arbeitsform der Ausbildung zur „Freiwilligen Mitarbeit in der Suchthilfe – nach Diakonie Standards“ ist trägerspezifisch unterschiedlich und wird von einigen Trägern in Präsenz und anderen im Blended-Learning Format (Kombination von Präsenzseminaren, Videoschaltungen und Nutzung einer Lernplattform) vermittelt. Genauere Informationen sind über die jeweiligen Ausbildungsanbieter zu erhalten. 

Die Vermittlung der Ausbildungsinhalte geschieht unter anderem
•    in verschiedenen Formen der Gruppenarbeit
•    durch Selbsterfahrung
•    durch Fallbesprechungen
•    durch Eigenarbeit

Methoden sind dabei unter anderen
•    die Motivierende Gesprächsführung (in Einzel und Gruppengesprächen)
•    Interaktionsübungen
•    Feedback

Die fünf Bausteine und das jeweilige Modul werden von den Ausbildungsträgern getrennt oder in einem Ausbildungsgang angeboten. Eine Anerkennung der Ausbildung wird ausgesprochen, wenn entweder die fünf Bausteine und das Modul „Selbsthilfe & Ehrenamt“ oder die fünf Bausteine und das Modul „Beruf“ absolviert wurden.

Eine Erweiterung dieser Mindestkombination um das jeweils fehlende Modul ist möglich und kann zur Anerkennung beider Kombinationen führen. Die Anerkennung der Ausbildung „Freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe – nach Diakonie Standards“ erfolgt durch ein Abschlusszertifikat. Kurse, bei denen die Module „Selbsthilfe & Ehrenamt“ oder „Beruf“ nicht inkludiert sind, schließen bei erfolgreichem Abschluss mit einer Teilnahmebescheinigung ab.

Die Module können zu einem späteren Zeitpunkt (innerhalb von vier Jahren) absolviert werden und führen dann ebenfalls zur Anerkennung der Ausbildung und zum Erhalt des Abschlusszertifikates.

Weitere Informationen zu Teilnahmebestimmungen und zur Kursdurchführung können bei den Anbietern erfragt werden.

Es handelt sich bei der Ausbildung nicht um eine anerkannte berufliche Qualifikation für eine professionelle oder hauptamtliche Tätigkeit.

Die Ausbildenden sind erfahren und für die Durchführung der Ausbildung oder von Teilen dieser Ausbildung fachlich qualifiziert. Neben langjährig erfahrenen Menschen aus der Selbsthilfe kommen häufig Fachkräfte aus dem Suchhilfesystem (zum Beispiel Fachkräfte aus den Beratungsstellen)sowie aus den Schnittstellen (zum Beispiel aus Behörden oder der Justiz) zum Einsatz.

Für die Auswahl der Ausbildenden und die Überwachung des Qualitätsanspruchs sind die jeweiligen Ausbildungsträger vor Ort zuständig und verantwortlich.

In Fortbildungsveranstaltungen erhalten freiwillig Mitarbeitende in der Suchthilfe die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu erweitern und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln.
Dafür werden entsprechende Seminare sowie Praxisberatung – regional und überregional – angeboten. Entsprechende Angebote erfragen Sie bei den Trägern der Ausbildung.
 

Bereit mitzumachen?

Kontakt aufnehmen

„Großer Gewinn für mich als Betroffener. Hat mir viele neue Wege aufgezeigt, was man in der Gruppe umsetzen kann. Das Wissen um die Krankheit sehr vertieft. Mich selber auch immer wieder geerdet.“

Teilnehmer, 2019

„Insgesamt ein hervorragendes Angebot! Mir konnte wirklich nichts Besseres passieren als dieses Seminar.“

Teilnehmerin, 2019

„War super super gut! Danke für alles. “

Teilnehmer, 2020

„Ein herzliches Danke für die wundervolle Ausbildung! Schade, dass die Zeit vorbei ist.“

Teilnehmerin, 2019

„Sehr informativ und ein super Einstieg als Newbee in der Suchthilfe“

Teilnehmerin, 2020

„Die beste Fortbildung meines Lebens.“

Teilnehmer, 2020

Wenn Du das Programm in den Händen halten möchtest

Programm-Heft als Download PDF

Zu bestellen über den Online-Shop der Diakonie unter der Rubrik "Publikationen und Medien", Artikelnummer 613307242